Von der Revolution zur Revolte. Zur Umdichtung der französischen 68er
Kristin Ross
Bildnachweis: Kristin Ross
Kristin Ross, Romanistin an der New York University, Expertin für Revolten und Revolutionen in Frankreich und speziell für den „Mai 68“, hält – erstmals in Karlsruhe – einen Vortrag auf Basis ihrer 2002 bei der Chicago University Press erschienenen Studie „May 68 and Its Afterlives“. Ross‘ Hauptthese ist: Der „Mai 68“ wurde vom herrschenden politischen System Frankreichs – und Deutschlands – als Jugend- und Kulturrevolte eingeordnet, anstatt als fundamentalpolitisches, radikaldemokratisches Moment, in dem Arbeiter und Intellektuelle – vielleicht zum ersten und letzten Mal in Europa – Seite an Seite demonstrierten. Ross nennt diese Konstruktion „a police conception of history“.
„… it was not a student uprising but one that briefly erased the labels ‚student‘, ‚worker‘, ‚intellectual‘, ‚farmer‘ etc.; it was not a social or cultural upheaval but a political one;“
Es ging im „Mai 68“ laut Ross um die Überwindung der Differenzierung zwischen manueller und intellektueller Arbeit. Dabei legt Ross’ Analyse besonderes Augenmerk auf die Rolle der Frauen in der 68er-Bewegung.
Eintritt
frei
Info
0721 160380
www.ccfa-ka.de
Veranstalter
Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft – Museum für Literatur am Oberrhein, dem Institut français Stuttgart und dem Institut français Tübingen